Aktion des Hegerings und der Marienschule – Grundschüler lernen den Lebensraum Wald kennen

Die Borkener Zeitung berichtete bereits am 22.11.2021 mit folgendem Artikel über eine Aktion des Hegerings Heiden. Redaktion (pd/gak):

Im Wald gibt es einiges zu entdecken, davon konnten sich Viertklässler der Heidener Marienschule bei einem Ausflug vor Kurzem selbst überzeugen. Der Hegering hatte drei Klassen im Zuge einer Projektwoche in den Wald eingeladen. Gemeinsam mit dem Hegering-Leiter Martin Derijck und dem Diplom-Biologen Dr. Heinrich Schweder, ehemaliger Obmann für den Lernort Natur und die Rollende Waldschule des Hegerings, erkundeten die Mädchen und Jungen den Lebensraum.

Das Programm war dabei so abwechslungsreich wie der Wald selbst. Sieben Stationen besuchte die Gruppe: den Waldparkplatz, einen Holzstapel, den Waldrand mit einer Parkbank, eine alte Buche, einen Lärchenwald, einen Jäger-Hochsitz am Waldrand, einen Waldweg mit Pfütze und wieder den Waldparkplatz. Unterwegs schauten sich die Kinder, ihre Lehrer und die Vertreter des Hegerings beispielsweise unterschiedliche Arten von Bäumen an.

Die Schüler lernten so etwas über unterschiedliche Baumarten des Waldes und über die herbstliche Färbung von Bäumen. Auch, was man mit dem Holz des Waldes so alles anfangen kann, war Thema bei der Wanderung. Derijck und Schweder erklärten den Grundschülern, dass Holz vielfältig verwendert [sic] wird, etwa zur Papierherstellung oder im Hausbau. Die Früchte des Waldes lernten die Kinder ebenso kennen wie die Tatsache, dass der Wald wandert. Ohne den Eingriff des Menschen wären es rund 300 Meter pro Jahr, allein durch die Verbreitung von Samen durch Wind, Wasser oder Tiere. Gefahren im Wald, etwa durch umstürzende Bäume oder abbrechende Äste, tollwütige Tiere, giftige Früchte und Pilze sowie Zecken waren außerdem Thema. Als nach den ersten drei Stationen nach und nach so langsam die Aufmerksamkeit und das Interesse der Schüler sanken, machte Heinrich Schweder die Kinder mit einem Trick ganz schnell wieder munter, wie er nach dem Ausflug berichtete. Auf Kommando durften die Kinder einmal kurz so laut schreien wie sie konnten. „Eine Methode, die im Schulgebäude zur Aufmunterung sicher nicht geeignet ist“, so Schweder mit einem Augenzwinkern. Tierspuren fanden die jungen Entdecker auch bei ihrem Waldspaziergang. Fußabdrücke genauso wie Fraßspuren an Bäumen, Früchten und Nüssen, Kot, Federn sowie einen ganz besonderen Geruch: Denn wenn Wildschweine in der Nähe sind oder waren, riecht es im Wald nach Maggi. Dass Wildtiere sehr gut hören können, lernten die Mädchen und Jungen auch, und sie probierten es auch selbst gleich mal aus, was man im Wald alles hört. Zwei Minuten lang waren die Kinder mucksmäuschenstill und lauschten. „Hat super geklappt“, lobte Schweder anschließend.
Zum Abschluss auf dem Parkplatz durften die Grundschüler Felle von Fuchs und Marder anfassen und bestimmten Sammelgut, das sie unterwegs mitgenommen hatten, unter anderem Fichten-, Lärchen- und Kieferzapfen, Eicheln, Haselnüsse, Walnüsse, Esskastanien und unterschiedliche Blätter. Als Dr. Heinrich Schweder abschließend davon begeistert war, wieviel die Kinder schon über Wald und Natur und sogar auch über die Klimakrise wissen, meinte ein Junge nur: „Wir sind doch vom Land, wir wissen das einfach.“

Viertklässler der Heidener Marienschule mit (v.l.) Dr. Heinrich Schweder, Martin Derijck und Lehrerin Anne Strothmann. Foto: H. Schweder